Trio Lézard
Nach nun schon über 25-jähriger Konzerttätigkeit in unveränderter Besetzung kann man das Trio Lézard heute als eines der führenden Trio d‘anches‘ weltweit bezeichnen. Als sich Stéphane Egeling, Jan Creutz und Stefan Hoffmann in den frühen 90er Jahren an der Saarbrücker Musikhochschule zu einem Trio zusammengefunden haben, geschah dies zunächst aus purer Lust am gemeinsamen Musizieren, Experimentierfreude und nicht zuletzt aus Freundschaft. Seitdem haben sie wohl so ziemlich alles ausprobiert, was möglich ist, wenn man eine Oboe, eine Klarinette und ein Fagott zusammen spielen lässt. Ein Vierteljahrhundert später ist das Trio Lézard um enorme Konzerterfahrung und preisgekrönte Einspielungen reicher, an ihrer ursprünglichen Spielfreude hat sich jedoch bis heute nichts geändert.
Aber zurück zu den Anfängen: seit in den 1930er Jahren in Paris der Fagottist Fernand Oubradous die Herren Myrtil Morel und Pierre Lefebvre zur Gründung des „Trio d‘anches de Paris“ um sich versammelt hat, gehört die Formation Trio d‘anches zu den festen Gattungen auf den klassischen Konzertpodien. Mit der CD »Paris 1937, hommage au Trio d‘anches de Paris« erweist das Trio Lézard diesem Ensemble und der Epoche seine Reverenz. Die Aufnahmen dieser bis dahin nie eingespielten Werke sind 2015 mit einem ECHO-Klassik ausgezeichnet worden. Schon das „Trio d‘anches de Paris“ hatte zur Erweiterung seines Repertoires Werke großer Meister für seine Besetzung adaptiert. Das Trio Lézard erweitert nun auch das Instrumentarium um die sogenannten „Nebeninstrumente“ wie Englischhorn, Bassklarinette, Kontrafagott, Oboe d ́amore, Basetthorn etc. Aber auch Saxophone, Dudelsäcke oder Krummhörner kann man bei Konzerten des Trio Lézard erleben. Zuletzt sind die historischen Vorläufer von Oboe, Klarinette und Fagott hinzugekommen.
Eigene Transkriptionen, etwa von französischen Chansons, Renaissance-Suiten oder Rossini-Ouvertüren, sind Teil des Repertoires des Trio Lézard, neben Musik von Bach, Mozart oder den Originalkompositionen der 30er Jahre. So ist das Trio Lézard in der Lage, Musik aus sechs Jahrhunderten aufzuführen, jedes Werk in einem ganz individuellen „Lézard“- typischen Klang. Alle Lézard-Bearbeitungen erscheinen im Egge-Verlag, dessen künstlerischer Leiter Stéphane Egeling ist.
Das Trio Lézard möchte das klassische Kammerkonzert weiterdenken. Jeder der drei Musiker verfügt über künstlerische Erfahrungen jenseits des klassischen Konzertpodiums, die für die Arbeit und den Erfolg des Trios von unschätzbarem Wert sind: Stefan Hofmann als Rundfunkmoderator, Jan Creutz als Rockmusiker und Stéphane Egeling als Verleger und Herausgeber. Diese Erfahrungen beeinflussen den Auftritt des Trios. Im Konzert ist der Kontakt zum Publikum von zentraler Bedeutung, oft zieht sich ein roter Faden in Form einer Geschichte, die sich um die gespielten Werke spinnt, durch das gesamte Konzertprogramm.
Neben der klassischen Konzerttätigkeit unternimmt das Trio immer wieder Ausflüge in andere Gefilde: drei verschiedene Programme für Kinder, ein Klezmerprogramm mit jiddischen Liedern, ein Märchenkonzert, genreübergreifende Satire-Abende oder Konzerte für Menschen, die das Hören neu erlernen, finden sich im Portfolio des Ensembles.