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Orgelfrühling Steiermark

4D Barock

2018 gründete Gunther Rost aus Musikerinnen und Musikern europäischer Spitzenorchester das 4D Orchester Steiermark, mit dem in den letzten Jahren zentrales Solorepertoire für die Orgel neu erschlossen und die Arbeit Rosts am Grazer Zentrum für Orgelforschung weitergeführt werden konnte.

OrganistInnen können orchestrale Partituren auf ihrem Instrument umsetzen, jedoch haben sich im Laufe der Jahrhunderte auf der Orgel eigene, nahezu hermetische Spieltraditionen, musikalische Dialekte entwickelt, die mit anderen Musizierpraktiken, zum Beispiel der Kammermusik oder Symphonik derselben Zeit, stark divergieren können. So sind Orchester und Orgel in der Geschichte immer wieder eigene Wege gegangen, haben eigene Sprachen entwickelt, so dass diese beiden Welten schon fast als unvereinbar galten. Interpretation, also die Sichtweise auf eine Komposition, wird nicht allein durch die Partitur gelenkt: Der Blick auf das Werk hängt stark von seiner zeitlichen und örtlichen Herkunft, von regionalen Traditionen und dem soziologischen Kontext ab, z. B. in der Unterscheidung von Sakralem, Oper, Konzert oder Tanzmusik.

In den "4D" Orchesterprojekten wird bewusst mit diesen, während der Zeitläufe der Musikgeschichte erarbeiteten, unterschiedlichen Perspektiven gespielt: Konventionen, Wissen und Anregungen aus verschiedenen Welten, von der solistischen Orgel ebenso wie von der Musikpraxis des Orchesters herkommend, fließen ineinander und befruchten sich gegenseitig, zu einer modernen Sprache.

4D Barock spielt auf historischen Instrumenten und setzt sich, diese Tradition fortführend, aus Spezialist*innen der Barock- und Kammermusik aus den Zentren Europas zusammen.



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4D Orchester, Gunther Rost

© Christian Jungwirth